Sie können beim Anlegen einer neuen Datenbankinstanz (Zieldatenbank) die Kopie der Parameterdatei einer anderen Datenbankinstanz (Quelldatenbank) verwenden. Sie kopieren dazu die Parameterdatei aus einer vollständigen Datensicherung der Quelldatenbank in die neu anzulegende Datenbankinstanz. Wenn erforderlich, können Sie anschließend auch noch einzelne der auf diese Weise kopierten Parameterwerte ändern.
Sie benötigen dazu eine aktuelle vollständige Datensicherung der Quelldatenbank.
In der Zieldatenbank definieren Sie eine Sicherungsvorlage für eine vollständige Datensicherung. Dabei müssen die für die Eigenschaften Typ, Sicherungsart, Größenbeschränkung, Blockgröße undüberschreibbar definierten Werte mit den Werten derjenigen Sicherungsvorlage identisch sein, die für das Erstellen der Sicherung der Quelldatenbank verwendet wurde. Der Name der Sicherungsvorlage ist frei wählbar, die Eigenschaft Datenträger (device/file) muss auf den Ort verweisen, an dem die vollständige Datensicherung der Quelldatenbank gespeichert wurde.
Anschließend lesen Sie mit dem Kommando recover_config unter Angabe der neu definierten Sicherungsvorlage die Datensicherung aus der Quelldatenbank in die Zieldatenbank ein.
Nun ändern Sie gegebenenfalls einzelne Datenbankparameter.
Wenn sich die Quelldatenbank auf dem gleichen Rechner befindet wie die Zieldatenbank, müssen Sie in jedem Fall den Parameterwert RUNDIRECTORY für das Arbeitsverzeichnis und den Parameterwert DIAGHISTORY für das Verzeichnis der Diagnosehistorie ändern. Wenn die Pfade für die Data- und Log-Volumes in der Qelldatenbank als absolute Pfade definiert sind, müssen Sie sie ebenfalls in der Zieldatenbank ändern. Andernfalls würden sich die Quelldatenbank und die Zieldatenbank die Daten im Arbeitsverzeichnis, der Diagnosehistorie sowie im Daten- und Log-Bereich gegenseitig überschreiben.
Zu den Voraussetzungen siehe Database Manager CLI,
service_connect,
recover_config,
service_release
Siehe auch:
Anlegen und Konfigurieren einer Datenbankinstanz
Werte von Datenbankparametern ändern
Konzepte des Datenbanksystems, Konfigurationsdateien,
Datenbankparameter
Sie haben eine vollständige Datensicherung von DEMODB auf dem Rechner GENUA angefertigt und unter dem Pfad \\GENUA\Documents and Settings\All Users\Application Data\sdb\data\wrk\DEMODB\Backups 2005\Data\completeDataJan gespeichert.
Auf dem lokalen Rechner PARMA wollen Sie die neue Datenbankinstanz TESTDB mit einer nahezu identischen Konfiguration wie DEMODB anlegen. Sie wollen dazu die Kopie der Parameterdatei von DEMODB verwenden. Sie wollen für TESTDB den Parameter RUNDIRECTORY auf den Wert C:\Documents and Settings\All Users\Application Data\sdb\data\wrk\TESTDB und den Parameter CACHE_SIZE auf den Wert 1000 ändern.
Die zu definierende Sicherungsvorlage für TESTDB soll folgende Eigenschaften aufweisen:
Name der Sicherungsvorlage: DataComplete
Datenträger (device/file): \\GENUA\Documents and Settings\All Users\Application Data\sdb\data\wrk\DEMODB\Backups 2005\Data\completeDataJan
Typ: Datei (File)
Sicherungsart: vollständige Datensicherung (DATA)
Größenbeschränkung: keine (0)
Blockgröße: 6
überschreibbar: nein (NO)
...
1. Aufrufen des Database Manager CLI und Anlegen der neuen Datenbankinstanz mit dem Namen TESTDB, definieren des ersten DBM-Benutzers mit dem Benutzernamen DBM und dem Kennwort DBM auf dem lokalen Rechner:
>dbmcli db_create TESTDB DBM,DBM
OK
2. Aufrufen des Database Manager CLI im Sitzungsmodus, Anmelden als Benutzer DBM mit dem Kennwort DBM, Herstellen der Verbindung zur Datenbankinstanz TESTDB.
>dbmcli -u DBM,DBM -d DEMODB
dbmcli on TESTDB>
3. Sicherungsvorlage für eine vollständige Datensicherung in eine Datei mit den im Szenario genannten Eigenschaften definieren:
dbmcli on TESTDB>medium_put DataComplete "\\GENUA\Documents and Settings\All Users\Application Data\sdb\data\wrk\DEMODB\Backups 2005\Data\completeDataJan" FILE DATA 0 6 NO
OK
4. Eröffnen einer Servicesitzung:
dbmcli on TESTDB>service_connect
OK
5. Einlesen der Parameterdatei von DEMODB aus der vollständigen Datensicherung DemoDataCompl und damit Übernehmen der Datenbankparameter von DEMODB nach TESTDB:
dbmcli on TESTDB>recover_config DataComplete
OK
Returncode 0
Date 20060328
Time 00162218
Server BERD00146827A.ber.sap.corp
Database DEMODB
…
…
6. Schließen der Service-Sitzung:
dbmcli on TESTDB>service_release
OK
7. Ändern des Parameters RUNDIRECTORY auf den im Szenario genannten Wert:
dbmcli on TESTDB>param_put RUNDIRECTORY "C:\Documents and Settings\All Users\Application Data\sdb\data\wrk\TESTDB"
OK
8. Ändern des Parameters CACHE_SIZE auf den Wert 1000:
dbmcli on TESTDB>param_put CACHE_SIZE 1000
OK
9. Überführen der Datenbankinstanz in den Betriebszustand ADMIN:
dbmcli on TESTDB>db_admin
OK
10. Initialisieren der neuen Datenbankinstanz und Anlegen des Datenbanksystemadministrators mit dem Benutzernamen DBADMIN und dem Kennwort SECRET:
dbmcli on TESTDB>db_activate DBADMIN,SECRET
OK
11. Laden der Systemtabellen:
dbmcli on TESTDB>load_systab
OK
0,OK: everything works fine
0,""c:\program files\sdb\DEMODB\bin\x_python" "c:\program files\sdb\DEMODB\env\lsystab.py" -R "c:\program files\sdb\DEMODB" -d TESTDB -u dbadmin,*"
Removing obsolete objects
Installing Loader tables
...
...
Installing tables for JDBC Database Metadata
Installing tables for SQLDBC Database Metadata
Installing additional triggers
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Installation successfully finished
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Die Datenbankinstanz TESTDB wurde auf der Basis der Parameterdatei von DEMODB angelegt und die Werte der Parameter RUNDIRECTORY und CACHE_SIZE wurden geändert.
TESTDB befindet sich im Betriebszustand ONLINE.
Gegenwärtig gibt es für diese Datenbankinstanz nur den ersten DBM-Benutzer mit dem Benutzernamen DBM und dem Kennwort DBM sowie den Datenbanksystemadministrator mit dem Benutzernamen DBADMIN und dem Kennwort SECRET.